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viki:04_erste

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viki:04_erste [2018/09/10 16:21]
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viki:04_erste [2020/12/28 18:05] (current)
solar
Line 19: Line 19:
 Das Terminal zeigt jetzt den Anfang unserer Datei. Sollte die Datei komplett in die Anzeige passen, sehen wir am linken Bildschirmrand unter der letzten angezeigten Datenzeile Tilden (''~''), die verdeutlichen sollen, dass diese Zeilen nicht zur Datei gehören. (Der feine Unterschied zwischen //leeren// Zeilen und //nicht vorhandenen// Zeilen.) Das Terminal zeigt jetzt den Anfang unserer Datei. Sollte die Datei komplett in die Anzeige passen, sehen wir am linken Bildschirmrand unter der letzten angezeigten Datenzeile Tilden (''~''), die verdeutlichen sollen, dass diese Zeilen nicht zur Datei gehören. (Der feine Unterschied zwischen //leeren// Zeilen und //nicht vorhandenen// Zeilen.)
  
-Die vorletzte Zeile am unteren Bildrand ist hervorgehoben, und enthält ein paar Informationen zur aktuell angezeigten Datei+Am unteren Bildrand erhalten wir ein paar Informationen zur Datei -- NameLänge in Zeilen, Größe in Zeichen, aktuelle Position in der Datei. Wir befinden uns im //Befehlsmodus//.
- +
-Die letzte Zeile ist leerwir befinden uns im //Befehlsmodus//.+
  
 Jetzt geben wir einen Doppelpunkt ein: Jetzt geben wir einen Doppelpunkt ein:
Line 29: Line 27:
 </code> </code>
  
-Wir sehen den Doppelpunkt in der untersten Zeile erscheinen, zusammen mit einem blinkenden Cursor: Wir sind jetzt im //Kommandozeilenmodus//. Als Befehl geben wir ''q'' (für "quit"ein:+Wir sehen den Doppelpunkt in der untersten Zeile erscheinen, zusammen mit einem blinkenden Cursor: Wir sind jetzt im //Kommandozeilenmodus//. Als Befehl geben wir ''quit'' ein:
  
 <code> <code>
-:q+:quit
 </code> </code>
  
 Vim beendet sich, wir sehen wieder die Kommandozeile. Vim beendet sich, wir sehen wieder die Kommandozeile.
  
-Sollte die Datei irgendwie verändert worden sein, wird sich Vim //nicht// beenden, sondern eine Fehlermeldung in der letzten Zeile anzeigen. In diesem Fall können wir Vim recht einfach versichern, dass wir es wirklich ernst meinen mit dem Verwerfen der Änderungen:+Sollte die Datei irgendwie verändert worden sein, wird sich Vim //nicht// beenden, sondern eine Fehlermeldung in der letzten Zeile anzeigen. In diesem Fall müssen wir Vim (mithilfe eines Ausrufezeichens) versichern, dass wir es wirklich ernst meinen mit dem Verwerfen der Änderungen
 + 
 +Wir müssen nicht jedes Mal '':quit'' ausschreiben; die Kurzform '':q'' reicht aus.
  
 <code> <code>
-:q!+:quit!
 </code> </code>
  
 ==== Puffer ==== ==== Puffer ====
  
-Jetzt habe ich im letzten Absatz ein paarmal davon gesprochen, dass wir "die Datei" sehen würden. Das stimmt natürlich nicht ganz: Vim lädt eine //Kopie// der Datei in den Arbeitsspeicher, und wir sehen nur den Inhalt dieses Puffers, nicht die Datei selbst.+Jetzt habe ich schon ein paar Mal davon gesprochen, dass wir "die Datei" sehen würden. Das stimmt natürlich nicht ganz: Vim lädt eine //Kopie// der Datei in einen Puffer im Arbeitsspeicher, und wir sehen nur den Inhalt dieses Puffers, nicht die Datei selbst.
  
 Das ist auch der Begriff, den Vim selbst verwendet: "Puffer" (englisch //buffer//). Vim kann mehr als einen Puffer gleichzeitig im Speicher halten. Das demonstrieren wir am Besten, indem wir eine zweite Textdatei kopieren und ''test_2.txt'' nennen. Dann öffnen wir beide Dateien, jede in ihrem eigenen Puffer: Das ist auch der Begriff, den Vim selbst verwendet: "Puffer" (englisch //buffer//). Vim kann mehr als einen Puffer gleichzeitig im Speicher halten. Das demonstrieren wir am Besten, indem wir eine zweite Textdatei kopieren und ''test_2.txt'' nennen. Dann öffnen wir beide Dateien, jede in ihrem eigenen Puffer:
Line 53: Line 53:
 </code> </code>
  
-Wir sehen den Puffer von ''test_1.txt''. Wollen wir zum nächsten Puffer, geben wir '':bn'' (für "buffer next") ein. Einen Puffer zurück gelangen wir mit '':bp'' ("buffer previous"), alle Puffer schließen können wir mit '':qa'' ("quit all"). Vergessen wir, dass wir mehr als einen Puffer im Speicher haben, gibt uns Vim eine Warnung.+Wir sehen den Puffer von ''test_1.txt''. Wollen wir zum nächsten Puffer, geben wir '':bn'' (kurz für '':bNext'',  "buffer next") ein. Einen Puffer zurück gelangen wir mit '':bp'' (kurz für '':bprevious'', "buffer previous"), alle Puffer schließen können wir mit '':qa'' ("quit all"). Vergessen wir, dass wir mehr als einen Puffer im Speicher haben, gibt uns Vim beim ersten Versuch eine Warnung.
  
 Eine Liste der geöffneten Puffer kann man über mehrere Befehle erhalten: Eine Liste der geöffneten Puffer kann man über mehrere Befehle erhalten:
Line 65: Line 65:
 ==== Fenster ==== ==== Fenster ====
  
-Die Anzeige des aktuellen Puffers, zusammen mit der Statuszeile (der vorletzten am unteren Bildrand), nennt Vim ein "Fenster" (engl. //window//). Das ist für Benutzer, die an grafische Oberflächen gewohnt sind, etwas mißverständlich. Deshalb sei an dieser Stelle gesagt, dass dieses Tutorial immer nur mit einer Instanz von Vim arbeiten wird: Wenn ich "Fenster" schreibe, ist damit //immer// eine solche Sicht auf einen Vim-Puffer gemeint, nie ein Desktop- oder Terminal-Fenster.+Die Anzeige des aktuellen Puffers, zusammen mit den Statusinformationen am unteren Bildrand, nennt Vim ein "Fenster" (engl. //window//). Das ist für Benutzer, die an grafische Oberflächen gewohnt sind, etwas missverständlich. Deshalb sei an dieser Stelle gesagt, dass dieses Tutorial immer nur mit einer Instanz von Vim arbeiten wird: Wenn ich "Fenster" schreibe, ist damit //immer// eine solche Sicht auf einen Vim-Puffer gemeint, nie ein Desktop- oder Terminal-Fenster.
  
 So, wie Vim mehr als einen Puffer geöffnet haben kann, ist auch mehr als ein Fenster gleichzeitig möglich. Am einfachsten erreicht man das direkt von der Kommandozeile: So, wie Vim mehr als einen Puffer geöffnet haben kann, ist auch mehr als ein Fenster gleichzeitig möglich. Am einfachsten erreicht man das direkt von der Kommandozeile:
Line 83: Line 83:
 Wir wissen jetzt, dass es Puffer gibt, und dass ein Fenster einen Puffer darstellt. Wir wissen jetzt, dass es Puffer gibt, und dass ein Fenster einen Puffer darstellt.
  
-Darüber hinaus bietet Vim auch noch "Reiter" (engl. //tab pages//). Ein Reiter steht für die Ansammlung an Fenstern, die man gerade sieht.+Darüber hinaus bietet Vim auch noch "Reiter" (engl. //tab pages//). Jeder Reiter steht für die Ansammlung an Fenstern, die man gerade sieht.
  
 Man stelle sich vor, man hat die Quellcodes des einen Projekts in mehreren Fenstern genau so angeordnet, wie man es braucht. Dann kommt der Vorgesetzte herein und möchte, dass man eine Datei in einem anderen Projekt ändert. Statt die aufgebaute Fensterkonfiguration zu stören, öffnet man einen neuen Reiter: Man stelle sich vor, man hat die Quellcodes des einen Projekts in mehreren Fenstern genau so angeordnet, wie man es braucht. Dann kommt der Vorgesetzte herein und möchte, dass man eine Datei in einem anderen Projekt ändert. Statt die aufgebaute Fensterkonfiguration zu stören, öffnet man einen neuen Reiter:
Line 91: Line 91:
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-Man erhält einen neuen Reiter, der einen unbenannten Puffer in einem neuen Fenster anzeigt. Hier kann man die Dateien eines anderen Projektes bearbeiten, vielleicht ein eigenes Fensterlayout dafür anlegen. Zwischen Reiten wechselt man so ähnlich wie zwischen Puffern in einem Fenster, mit '':tabn'' ("tab next") bzw. '':tabp'' ("tab previous").+Man erhält einen neuen Reiter, der einen unbenannten Puffer in einem neuen Fenster anzeigt. Hier kann man die Dateien eines anderen Projektes bearbeiten, vielleicht ein eigenes Fensterlayout dafür anlegen. Zwischen Reiten wechselt man so ähnlich wie zwischen Puffern in einem Fenster, mit '':tabn'' (kurz für '':tabNext'') bzw. '':tabp'' (kurz für '':tabprevous'').
  
-Will man den aktuellen Reiter schließen, macht man das mit '':tabc'' ("tab close").+Will man den aktuellen Reiter schließen, macht man das mit '':tabc'' (kurz für '':tabclose'').
  
 Man kann mehrere Dateien in jeweils einem eigenen Reiter öffnen: Man kann mehrere Dateien in jeweils einem eigenen Reiter öffnen:
viki/04_erste.txt · Last modified: 2020/12/28 18:05 by solar